Zum Meditativen Spaziergang "Stufen" am 5. Mai 2019 im Siebengebirge

Beitrag von Wilhelm Jungheim, Windhagen

Transzendieren

Der voranschreitende Frühling war zwar sichtbar, jedoch der weichende Winter umso mehr fühlbar. Bei geringen Temperaturen fand sich eine bunte Gruppe mit Reinhard zusammen, um in gesunder Waldumgebung Verbindung mit dem Moment, der Natur, der Erde, der Gruppe, seinem Körper und sich selbst aufzuspüren.

Goethe wurde zur „Leichtigkeit des Anfangs“ trefflich zitiert und auf mehreren Stationen lauschten wir Reinhards Hinweisen auf asiatisch-historische Überlegungen. Wir übten an schönen Waldplätzen die Stufen der Bewegungsform Harmonie, spazierten leichten Schrittes still empor und spähten mit allen Sinnen um und in uns.

Uns kam eine angenehm kirchenliedersingenden Sakraments/Servatius-Prozession entgegen - wobei wir für uns aber doch mehr das eigene Innerste als Bestandteil der Umgebung erfühlten. Aber die arge Kälte des Morgens fand so nochmal Bezug auf den "Eisheiligen Servatius". Das Wetter wurde wie prozessierend erbeten besser und wir erdeten uns pausierend eine Weile mit einer vertiefenden Stehmeditation.

Auf dem Plateau angekommen, übten wir unsere erlernte Harmonie und lauschten Hermann Hesses „Stufen“. Reinhard hatte den Gedichttitel als Motto gewählt und trug es uns auf angenehme Weise vor. Wir fanden dazu reichlich Bezug im eigenen Lebensweg und diskutierten diese heiter auf dem Rückweg. Uns gefiel vor allem der wohlbekannte Spruch "Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, …".

Aus dem Gedicht erinnerte mich etwas an den zu Beginn zitierten: Hesse sagte treffend, dass des Lebens Ruf an uns niemals enden würde, und so sagte auch Goethe mal, dass die Natur verpflichtet sei, dem Strebenden eine andere Form des Daseins anzuweisen.

Also heben wir uns auf die nächsten, seltensten Lebensstufen und hoffen dazu auch auf eine baldige anregende Fortsetzung der Spaziergänge!

Verfasst von Reinhard Koine am . Veröffentlicht in Blog

Drucken